„Befehlsempfänger Gottes – Über evangelikalen Einfluss in Kirche und Politik“

ARD radiofeature im Januar

„Befehlsempfänger Gottes – Über evangelikalen Einfluss in Kirche und Politik“

Evangelikale Christen nehmen die Bibel wörtlich und stehen für ein strenges, autoritäres Christentum. Sie versuchen, ihre teilweise christlich fundamentalistischen Vorstellungen in Politik und Kirche zu verbreiten. Mit der Bibel kämpfen sie gegen die "Ehe für alle", verlangen Enthaltsamkeit vor der Ehe und positionieren sich kritisch zum Islam. Ihren Glauben leben sie teils innerhalb, teils außerhalb der "Evangelische Kirche in Deutschland (EKD“ in Freikirchen. Ihr Verhältnis zur Amtskirche ist ambivalent, sie kritisieren die EKD, arbeiten aber auch mit ihr zusammen.

Politisch stehen viele Evangelikale den Rechtspopulisten nahe - etwa der Arbeitsgemeinschaft "Christen in der AfD". Die bemüht sich um Einfluss in Kirchen und Parlamenten. Einige AfD-Christen sitzen inzwischen im Deutschen Bundestag. Lautstark vertreten sie evangelikale Positionen, oft kombiniert mit antimuslimischer Rhetorik. Aber auch Bundestagsabgeordnete der CDU bekennen sich zur evangelikalen Bewegung. Wie mächtig ist diese heute? Dieser Frage ist Autor Michael Weisfeld nachgegangen. „Befehlsempfänger Gottes – Über evangelikalen Einfluss in Kirche und Politik“ heißt das neue ARD radiofeature. Ab Mittwoch, 23. Januar 2019, ist es in sieben Wort- und Kulturwellen der ARD zu hören und im Internet unter https://beta.ardaudiothek.de/ sowie als Podcast verfügbar.

"das ARD radiofeature" begibt sich auf Spurensuche. Recherchiert Hintergründe und Zusammenhänge, sucht nach der Wahrheit hinter der Wirklichkeit.
© WDR/Imago/Kai Horstmann

„Der Nachwuchs der evangelikalen Gemeinden rekrutiert sich aus den eigenen Familien. Vielleicht sind es nur eine Million, aber so viel muss man rechnen“, sagt Andreas Malessa. Er arbeitet als Prediger und Referent in evangelikalen und nicht evangelikalen Gemeinden sowie als Journalist und Buchautor zu theologischen Themen. Der Einfluss der evangelikalen Christen in Deutschland ist derzeit noch weitaus geringer als beispielsweise in den USA und Brasilien. In Deutschland haben die Evangelikalen keine mächtigen Politiker, die sie steuern könnten und kaum politische Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnt. So bleibt nur der Protest, etwa für das klassische Familienbild und gegen die „Gender-Ideologie“, wie die Evangelikalen es nennen.

Doch der Autor erlebt auch die ruhigen, liebevollen Seiten der evangelikalen Bewegung. Pastoren sprechen in gut besuchten Gottesdiensten vor jungen Menschen, die mit erhobenen Händen und Tränen in den Augen zu sanfter Musik ihren Herrn loben. Auf Politik haben sie keine Lust. Die evangelikale Bewegung ist in vielerlei Hinsicht ambivalent. Michael Weisfeld, 1947 in Sachsenhausen geboren, lebt in Bremen, er arbeitet als Rundfunkreporter und Wissenschaftsjournalist und hat zahlreiche Features geschrieben.

Sendetermine

SWR - Mittwoch, 23. Januar 2019, 22:03 Uhr
BR 2 - Samstag, 26. Januar 2019, 13:05 Uhr
SR 2 KulturRadio - Samstag, 26. Januar 2019, 17:04 Uhr
Bremen Zwei (RB) - Samstag, 26. Januar 2019, 18:05 Uhr
WDR 5 - Sonntag, 27. Januar 2019, 11:05 Uhr
NDR Info - Sonntag, 27. Januar 2019, 11:05 Uhr
hr2-kultur - Sonntag, 27. Januar 2019, 18:05 Uhr

Redaktion: Wolfram Wessels (SWR)

Eine Produktion des Südwestrundfunks für das ARD radiofeature 2019

Stand: 21.01.2019, 13.00 Uhr