"Du bist erledigt!" – Die Ermordung Dr. Martin Luther Kings und das FBI

Dok 5 - Das Feature

"Du bist erledigt!" – Die Ermordung Dr. Martin Luther Kings und das FBI

von Claus Bredenbrock

Vor 50 Jahren tötete ein Präzisionsschuss den schwarzen Geistlichen und Bürgerrechtskämpfer auf dem Balkon seines Motels in Memphis: Ein Einzeltäter, der Schwarze hasste – so lautet noch immer die offizielle Version. Doch Dokumente und Zeugenaussagen in einem Zivilprozess deuten auf eine Staatsaffäre.

Der US-Bürgerrechtler Martin Luther King

US-Bürgerrechtler Martin Luther King am 28.8.1963 vor der Lincoln Gedächtnisstätte in Washington.
© dpa

Jeden 15. Januar wird in den Vereinigten Staaten der Martin- Luther-King-day begangen. "Black Lives Matter" und neuer Rassismus in Zeiten eines Donald Trumps bewegten in diesem Jahr die Menschen auf den Straßen; aber auch - und immer noch – die Vertuschungen im Mordfall King. Drohungen gegen ihn hatte es immer wieder gegeben, die konkreteste stammte, wie erst 2016 belegt werden konnte, aus dem Büro von FBI-Chef J. Edgar Hoover: "Du bist erledigt! Für dich gibt es nur einen Ausweg. Den schlägst du besser selbst ein, ehe dein abscheuliches, abnormes und betrügerisches Wesen vor der Nation ausgebreitet wird." Der Bürgerrechtler hatte sich den Hass zugezogen, seit er nicht nur die alltägliche Diskriminierung von Schwarzen, sondern auch den Krieg der USA in Vietnam anprangerte und die Regierung der Vereinigten Staaten als den größten "Lieferanten von Gewalt auf der Welt" bezeichnete. Das trug ihm die Feindschaft, nicht nur des Präsidenten Lyndon B. Johnson und seines Freundes Hoover ein; auch Mitkämpfer aus der Bürgerrechtsbewegung wandten sich von ihm ab. Als er wegen eines Streiks der Müllarbeiter von Memphis innerhalb kurzer Zeit zweimal die Stadt besuchte, war sein Tod, " beschlossene Sache" wie ein Zivilprozess 1999 in seinem Urteil festhielt. Der Mord sei, so das Gericht, "das Resultat einer Verschwörung" gewesen, "an der auch Staatsorgane beteiligt gewesen sein müssen".

Ausstrahlung am 30. März 2018, Wiederholung am 31. März 2018
Von Claus Bredenbrock
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR 2018

Stand: 23.03.2018, 09.00 Uhr