Warten, bis der Arzt kommt! Warum wollen Mediziner nicht aufs Land?

WDR 5 Stadtgespräch

Warten, bis der Arzt kommt! Warum wollen Mediziner nicht aufs Land?

Moderation: Thomas Koch und Ludger Kazmierczak

© WDR/Dirk Borm

Rund 28.000 niedergelassene Ärzte gibt es in NRW. Laut Kassenärztlicher Vereinigung sind so alle Einwohner medizinisch versorgt. Nein, sagen dazu vor allem Landbewohner. Es gibt immer weniger Praxen in der Provinz. Für die Patienten auf dem Land bedeutet dies: langes Sitzen in übervollen Wartezimmern oder Fahrten bis in weit entfernte Städte. Und die Situation wird schlimmer, wenn tausende Ärzte demnächst in Pension gehen. Bundesweit sind es bis zum Jahre 2030 rund 50.000 niedergelassene Mediziner. Nachfolger für Landarztpraxen finden sich kaum. Zu viel Arbeit, zu schlecht bezahlt und riesige Kreditsummen für die eigene Praxis, das schreckt viele ab. Längst wird deshalb um junge Landärzte gebuhlt. Kommunen beispielsweise locken mit Geldgeschenken, eingerichteten Praxen und der Kreis Kleve auch mit einem einwöchigen Verwöhnurlaub. Auch die Uni Bochum versucht gegenzusteuern. Sie hat jetzt Verträge mit vier Kliniken in Ostwestfalen-Lippe geschlossen. 60 Bochumer Medizinstudenten sollen dort künftig ihre praktische Ausbildung absolvieren. Doch die sind schon jetzt wenig begeistert.

Gäste:

- Dr. med. Wolfgang Brünighaus, Klever Kinderarzt

- Karl-Josef Laumann, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium und Patientenbeauftragter der Bundesregierung

- Heiner Beckmann, Barmer-Chef für NRW,

- Dr. Heiko Schmitz / Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein

Ort: Bürgerhaus Kranenburg, Mühlenstraße 7, 47559 Kranenburg, Einlass: 19.00 Uhr

Stand: 01.06.2017, 11.00 Uhr