„Lebensgefahr! – Ein Feature über gepantschte Medikamente“

ARD radiofeature im Mai

„Lebensgefahr! – Ein Feature über gepantschte Medikamente“

Schmerzmittel, Krebsmedikamente oder Blutverdünner: Verunreinigte und gefälschte Medikamente landen auch in Deutschland in Apotheken und Krankenhäusern. Ein tödliches Risiko für die Patienten. In Deutschland werden über 1,4 Milliarden Packungen jedes Jahr verkauft – bis zu einem Prozent der im Umlauf befindlichen Medikamente sollen Fälschungen sein. ARD-Autorin Jeanne Turczynski spricht im neuen ARD radiofeature unter anderem mit dem Journalisten Daniel Harrich. Er recherchiert seit 15 Jahren zur Arzneimittelsicherheit und sagt: “Alles, womit man Geld verdienen kann, wird zum Ziel der Fälscher.“

das ARD radiofeature - Lebensgefahr

© WDR/dpa/Patrick Pleul

Gefälschte und verunreinigte Medikamente sind aber längst nicht mehr nur ein Problem des Schwarzmarktes. Insider berichten, wie das Geschäft mit den Medikamenten funktioniert, wer an den gefälschten Medikamenten verdient, wo die verunreinigten Präparate hergestellt werden und wie sie auch über reguläre Lieferketten in unsere Apotheken und Krankenhäuser gelangen. Das neue ARD radiofeature „Lebensgefahr! – Ein Feature über gepantschte Medikamente” ist ab Samstag, 13. Mai 2017, in sieben Wort- und Kulturwellen der ARD und im Internet unter www.radiofeature.ard.de zu hören.

Bereits 2008 erschütterte ein Skandal um den Blutverdünner Heparin die Welt. Das gepantschte Medikament kostete allein in den USA über 250 Menschen das Leben. Juristische Konsequenzen gab es quasi nicht und getan hat sich seither wenig. Immer noch werden gepantschte Medikamente verabreicht. Die Selbstregulierung der Pharmaindustrie scheint versagt zu haben. Und auch behördlich sind genaue Kontrollen nahezu unmöglich. Nur so ist zu erklären, dass zehn Jahre nach dem ersten Heparin-Skandal aktuell wieder eine komplette Charge Heparin zurück gerufen wurde. Was mit dem Heparin nicht in Ordnung war, darüber ist bisher nichts bekannt.

Im Fälschergeschäft ist jedenfalls eine Menge Geld im Spiel. Ein Insider, der unerkannt bleiben möchte, berichtet über unglaubliche Gewinnspannen: „Mit 1000 Euro Investment im Bereich Medikamentenfälschung können sie bis zu 500.000 Euro verdienen. Bei harten Drogen machen sie damit etwa 65.000 Euro. Sie verdienen mit gefälschten Medikamenten erheblich mehr als mit harten Drogen wie Kokain oder Heroin.“ Im Vergleich zum Drogenschmuggel ist auch das Risiko, erwischt zu werden, gering. Kurz gesagt: Es ist das perfekte Verbrechen.

Jeanne Turczynski, geboren 1973, arbeitet nach dem Volontariat im Bayerischen Rundfunk überwiegend für den BR-Hörfunk. Seit 2006 ist sie Redakteurin im Ressort Wissen (Redaktion Wissen und Bildung aktuell). Ihre Schwerpunkte sind Medizinthemen zwischen Forschung und Gesellschaft. 2016 war Jeanne Turczynski Mitglied im „Tutzinger Diskurs“ – für den Bereich Medizin und Sozialwissenschaften. Zuletzt veröffentlichte sie die einstündige Dokumentation „Risiko Spätabbruch“ (BR 2016). Im April 2017 erschien ihr Buch „Tatort Krankenhaus. Wie ein kaputtes System Misshandlungen und Morde an Kranken fördert“.

Sendetermine:

Antenne Saar - Samstag, 13. Mai 2017, 17:04 Uhr
SR 2 - Samstag, 13. Mai 2017, 17:04 Uhr
BR 2 - Samstag, 13. Mai 2017, 13:05 Uhr
WDR 5 - Sonntag, 14. Mai 2017, 11:05 Uhr
Nordwestradio (RB) - Sonntag, 14. Mai 2017, 16:05 Uhr
NDR Info - Sonntag, 14. Mai 2017, 11:05 Uhr
hr2-kultur - Sonntag, 14. Mai 2017, 18:05 Uhr
MDR 1 - Dienstag, 16. Mai 2917, 22:05 Uhr
SWR 2 - Mittwoch, 17. Mai 2017, 22:03 Uhr

Redaktion: Ulrike Ebenbeck (BR)

Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks für das ARD radiofeature 2017

Stand: 10.05.2017, 11.00 Uhr