„Pulverfass Baltikum – Ein Feature über deutsche Soldaten an der Grenze zu Russland“

ARD radiofeature im April

„Pulverfass Baltikum – Ein Feature über deutsche Soldaten an der Grenze zu Russland“

Im Baltikum geht die Angst vor den russischen Nachbarn um, die Angst vor einer Invasion durch Russland wie 2014 auf der Halbinsel Krim. Denn wie auf der Krim gibt es auch in Estland, Lettland und Litauen große russische Minderheiten, die theoretisch als Vorwand einer russischen Invasion dienen könnten. Um solche Pläne Russlands schon im Keim zu ersticken, schickt die NATO nun erstmals Soldaten in alle baltischen Bündnisstaaten, darunter 500 deutsche Soldaten nach Litauen.

Deutsche Soldaten an der Grenze zu Russland

© WDR/dpa

ARD-Autor Justus Wilhelm ist nach Litauen gereist, hat die deutschen Soldaten dort besucht, mit Litauern gesprochen und ist der Frage nachgegangen, ob im Baltikum der dritte Weltkrieg droht. Das neue ARD radiofeature „Pulverfass Baltikum – Ein Feature über deutsche Soldaten an der Grenze zu Russland” ist ab Sonntag, 23. April 2017, in sieben Wort- und Kulturwellen der ARD und im Internet unter www.radiofeature.ard.de zu hören.

In der tristen Garnisonsstadt Rukla sind die 500 Panzergrenadiere aus Bayern stationiert. Im militärischen Sprachgebrauch wird ihr Auftrag als „Verstärkte Vornepräsenz“ bezeichnet. Oberstleutnant Christoph Huber, Kommandant des Bataillons, erklärt: „Wir haben uns sehr, sehr ernsthaft auf diesen Auftrag vorbereitet. Der Schwerpunkt unserer Ausbildung lag dabei eindeutig auf der Operationsart ‚Verzögerung’. Defensiv!“ Heißt: Die unterlegenen Kräfte sollen den Angriff des Feindes verlangsamen.

Im Ernstfall könnte die Bundeswehr der östlichen Übermacht auch kaum etwas entgegensetzen. Sechs Leopard-Kampfpanzer hat die Bundeswehr nach Litauen geschickt, kremltreuen Medien zufolge verfügt Russland über 6.000 einsatzbereite Panzer, darunter auch die hochmodernen T-14 Kampfpanzer. Huber sieht seine Soldaten jedoch als Teil eines Gesamtpaketes an Verteidigungsmaßnahmen der NATO: „Insofern fühle ich mich hier militärisch sinnvoll und zweckmäßig aufgehoben und wir haben einen klaren militärischen Auftrag.“

Die litauische Armee hat seit der russischen Invasion in der Ostukraine keine Nachwuchssorgen mehr. Niemand möchte hier, dass wie nach dem Zweiten Weltkrieg wieder russische Panzer über die Straßen rollen. Das Verteidigungsministerium hat sogar eine Anleitung für den Partisanenkampf herausgegeben. Ansonsten geht das Leben im NATO-Land Litauen normal weiter. Ginge hier aber ein Krieg los, stünden ab sofort deutsche Soldaten an vorderster Front.

Justus Wilhelm wurde 1982 in Berlin geboren. Er studierte in Sankt Petersburg und Moskau und war später als freier Mitarbeiter für die dpa-Moskau tätig. Seit 2014 ist er Redakteur bei Radio Bremen. Er publizierte für Hörfunk, TV und Onlinefeatures zu Gefängnismedizin und Hinterzimmerpolitik sowie Podcasts zu Familien- und Medienthemen. Für seinen Film „325 Hood Training“ erhielt er 2015 den KAUSA-Medienpreis der Bundesregierung.

Sendetermine:

WDR 5 - Sonntag, 23. April 2017, 11:05 Uhr
SWR 2 - Mittwoch, 26. April 2017, 22:03 Uhr
Antenne Saar - Samstag, 29. April 2017, 17:04 Uhr
SR 2 - Samstag, 29. April 2017, 17:04 Uhr
BR 2 - Samstag, 29. April 2017, 13:05 Uhr
Nordwestradio (RB) - Sonntag, 30. April 2017, 16:05 Uhr
NDR Info - Sonntag, 30. April 2017, 11:05 Uhr
hr2-kultur - Sonntag, 30. April 2017, 18:05 Uhr

Redaktion: Michael Augustin (RB)

Eine Produktion von Radio Bremen für das ARD radiofeature 2017

Stand: 19.04.2017, 11.00 Uhr