Im Westen was Neues
Das Bauhaus und seine Vordenker
WDR 3 Kulturfeature
Im Westen was Neues
Das Bauhaus und seine Vordenker
Ein Feature von Bernd Polster
Produktion WDR 2019
Eingang Osthaus Museum Hagen
© Ulla Anne Giesen / WDR"
Das Bauhaus erscheint bis heute als eine Erfindung aus dem Nichts. Doch schon seit 1900 gab es Reformansätze und kleine Zentren der Moderne. Vom Westen aus verbreitete sich die Idee des industriell gestalteten Gesamtkunstwerks, auf der das Bauhaus gründet.
Direkte Vorläufer des Bauhauses waren die Reformwerkstätten und reformorientierte Werkkunstschulen, die in Darmstadt, Düsseldorf, Hagen, Krefeld, Mainz und Stuttgart auf sich aufmerksam machten. In Hagen scharrte der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus talentierte Architekten um sich. In Krefeld engagierte sich das Kaiser-Wilhelm-Museum für die Ideen der Reformbewegung. Peter Behrens, der größte Magnet für Talente, war Direktor der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf, bevor er in Berlin sein eigenes Baubüro eröffnete. Dadurch entstand eine Migration der Talente von West nach Ost. Wichtige Ideengeber waren auch der holländische Architekt Mathieu Lauweriks, der das "Bauhaus-Design" massiv beeinflusste, dessen Schüler Adolf Meyer, der der langjährige Partner von Gropius wurde, sowie der Maler Adolf Hölzel, der den "Vorkurs" erfand, die Wunderwaffe der Bauhaus-Kunstpädagogik. Obwohl sie alle wichtige Impulse lieferten, kommen sie in der offiziellen Bauhaus-Geschichte bestenfalls als Randfiguren vor. Denn die Zentren und die Netzwerke der Moderne werden mit dem Bauhaus nicht in Verbindung gebracht.
Redaktion Leslie Rosin
Stand: 08.03.2019, 15.00 Uhr