Das Junge Rheinland - eine Künstlergruppe zwischen den Weltkriegen

© Jutta Osterhof / Nachlass des Künstlers - Kunstpalast - Horst Kolberg ARTOTHEK

Der 1. Weltkrieg hat die alte Welt zerstört. Im Rheinland malen die jungen Künstler, von denen viele als Soldaten gekämpft haben, Bilder über ihre neue Zeit - wild, in schrillen Farben und teilweise abstrakteren Formen. Sie wollen damit in die große Öffentlichkeit und gleichzeitig den Kunstmarkt erobern. 1919 wird der Versailler Friedensvertrag unterschrieben und in Weimar die erste demokratische Verfassung in Deutschland verabschiedet. In Düsseldorf, wo aufgrund der traditionsreichen Kunstakademie immer viele Maler, Bildhauer und Kunststudenten leben, organisiert sich jetzt "Das Junge Rheinland“ als ein Künstlerverein mit mehr als hundert Mitgliedern. Anlässlich der ersten Ausstellung des Vereins in der Düsseldorfer Kunsthalle reagiert die Presse allerdings auf die Modernität der ausgestellten Bilder ablehnend. Allmählich aber werden Maler wie Otto Dix, Gert Wollheim, Jankel Adler, Otto Pankok, Robert Pudlich oder Karl Schwesig bekannt. Eine Zeit lang gehört sogar Max Ernst zum Verein.

Die jungen Maler treffen sich im Laden von Johanna Ey. Bei ihr darf man anschreiben, wenn man den Kaffee gerade nicht bezahlen kann. Johanna Ey wird mit ihrem Verkaufstalent auch zu einer wichtigen Kunstvermittlerin, die nicht nur die Werke der jungen Talente in Kommission nimmt, sondern sogar selbst als Händlerin verkauft. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, wird die Kunst der "jungen Rheinländer" verboten, verschwindet in privaten Sammlungen oder wird ins Ausland verkauft.

Eine Ausstellung in Düsseldorf erinnert zum 100. Jahrestag ihrer Gründung an die Künstlervereinigung "Das junge Rheinland".

Ausstrahlung am 2. Februar 2019, Wiederholung am 3. Februar 2019
Von Johanna Schenkel
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2019