Wandel durch Tradition? Wie der Islam der Moderne begegnet
WDR 3 Kulturfeature
Wandel durch Tradition? Wie der Islam der Moderne begegnet
von Aysegül Acevit
Für gläubige Muslime ist ihre Religion der Weg zu innerem Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Angesichts der Bedrohung durch islamistische Extremisten, die sich ebenfalls auf den Koran beziehen, fordern Kritiker gern eine Reform des Islam. Aber ist das der richtige Ansatz?
© Ata Kenare / AFP
Die Toleranz für verschiedene Interpretationen des Korans sei ein zentraler Bestandteil des Islams, sagen Islamwissenschaftler. Seit der Entstehung des Islams im frühen 7. Jahrhundert hat es durch die Praxis der Auslegung durch Rechtsgelehrte eine ständige Veränderung und Erneuerung des theologischen Denkens gegeben. Erfolgt sie aber auch heute noch? Und welche Antworten finden Muslime auf die Herausforderungen unserer Zeit? Spätestens seit dem Kolonialismus und der Konfrontation mit dem europäischen Denken musste der Islam sein Selbstverständnis neu definieren. Durch diese Abgrenzung büßte der Islam einen Teil seiner Ambiguitätstoleranz ein. Sollte er sich also nicht eher auf sein Erbe besinnen? Und gibt es heute Ansätze für einen neuen Umgang mit der eigenen religiösen Tradition?
Von Aysegül Acevit
Redaktion: Leslie Rosin
Produktion: WDR 2017
Stand: 06.06.2017, 13.00 Uhr
