Do Brasil: Maracanazo. Trauma und Traum des brasilianischen Fußballs

WDR 3 open: pop drei

Do Brasil: Maracanazo. Trauma und Traum des brasilianischen Fußballs

Von Tom Noga

Maracanazo

v.l.n.r. Sprecher des Stücks "Maracanazo": Hüseyin Michael Cirpici, Navid Akhavan und Svenja Wasser
© WDR/Anneck

Es ist die Mutter aller Niederlagen auf dem Fußballfeld, das bekanntlich die Welt ist. Nie war der Favorit größer und der Außenseiter kleiner - fußballerisch ebenso wie geografisch - als beim Spiel Brasilien gegen Uruguay am 16. Juli 1950 bei der WM in Brasilien.

Nie haben mehr Zuschauer ein Spiel im Stadion verfolgt als an diesem Tag. Man sagt, es seien über 200 000 im Maracanã gewesen, dem damals größten Stadion der Welt, das Platz bot für 150 000.

Nie war der Ausgang bereits vor dem Anpfiff gewisser, jedenfalls für die gastgebenden Brasilianer. Und nie die Enttäuschung gewaltiger. Als Uruguays Stürmer Ghiggia elf Minuten vor dem Abpfiff den brasilianischen Torwart Barbosa überwand, starb nicht nur der Traum vom Titelgewinn im eigenen Land. Das 1:2 gegen den kleinen Nachbarn führte zu sozialen Verwerfungen und verzögerte Brasiliens Aufbruch in die Moderne. Bis heute gilt der „Maracanazo“, der Vernichtungsschlag im Maracanã, als größte Tragödie Brasiliens. Ein Trauma, das nur durch „a sexta” ausgelöscht werden kann, den sechsten Titel, zu gewinnen am 13. Juli 2014 - im Maracanã.

Regie: Thomas Leutzbach
Produktion: WDR 2014/ca. 53’
Redaktion: Natalie Szallies

Stand: 04.06.2014, 12.30 Uhr