Bedauern über Rückzug Merkels überwiegt – kein klarer Favorit bei CDU-Vorsitz

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Bedauern über Rückzug Merkels überwiegt – kein klarer Favorit bei CDU-Vorsitz

© WDR/imago images/photothek

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, dass sie im Herbst nicht erneut als Unionskanzlerkandidatin antreten wird. Bei den Bundesbürgern überwiegt hierzu knapp das Bedauern: 51 Prozent der Befragten meinen, dass das weniger gut oder schlecht für Deutschland sei; 44 Prozent sagen, der Rückzug sei sehr gut oder gut für Deutschland. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend am Montag und Dienstag dieser Woche ergeben. Nicht nur in den Reihen der CDU/CSU (32 sehr gut/gut: 63 Prozent weniger gut/schlecht), auch unter den Anhängern von Grünen (32:65 Prozent), Linken (34:59 Prozent) und SPD (39:58 Prozent) herrscht die Ansicht vor, dass ihr Rückzug für Deutschland weniger gut bzw. schlecht ist. Anders sehen das die FDP-Anhänger (62:33 Prozent), vor allem aber bei den AfD-Anhängern (87:12 Prozent) wird der Rückzug Merkels überwiegend positiv gesehen.

Nachdem die Kür des neuen CDU-Vorsitzenden verschoben wurde, steht sie demnächst an. Gut eine Woche vor dem CDU-Bundesparteitag haben weder Bundesbürger noch CDU-Anhänger einen klaren Favoriten: 27 Prozent der Befragten sprechen sich für Friedrich Merz, 22 Prozent für Norbert Röttgen und weitere 18 Prozent für Armin Laschet aus. Bei den CDU-Anhängern setzen aktuell 29 Prozent auf Friedrich Merz, jeweils ein Viertel bevorzugt stattdessen Armin Laschet bzw. Norbert Röttgen.

Auch wer statt Angela Merkel für die CDU/CSU im Herbst als Spitzenkandidat antritt, ist noch offen. Neben den drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz wird auch der bayerische Regierungschef Markus Söder immer wieder ins Spiel gebracht.

Von diesen vier in der öffentlichen Diskussion stehenden Kandidaten erfährt Markus Söder nach wie vor die mit Abstand größte Unterstützung sowohl in der Bevölkerung wie in der Wählerschaft der CDU/CSU. 55 Prozent der Bundesbürger und 80 Prozent der Unions-Anhänger halten ihn für einen guten Unions-Kanzlerkandidaten. An zweiter Stelle im Urteil der Bevölkerung wie der Unionswähler steht Friedrich Merz, den allerdings nur 35 Prozent der Wahlberechtigten und 40 Prozent der Unions-Wähler als guten Unions-Kanzlerkandidaten bezeichnen. Norbert Röttgen und Armin Laschet gelten bei 34 bzw. 27 Prozent der Bundesbürger als gute Anwärter. In den Reihen der CDU/CSU-Anhänger überzeugen der frühere Bundesumweltminister (35 Prozent) und der NRW-Ministerpräsident (32 Prozent) jeweils etwa ein Drittel.

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
  • Fallzahl: 1.020 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 04.01.2021 bis 05.01.2021
  • Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
  • Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe/Dual Frame
  • Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 5%;
** bei einem Anteilswert von 50%

Die Frage im Wortlaut:

Angela Merkel tritt zur Bundestagswahl im September nicht mehr als Kanzlerkandidatin an. Ist das aus Ihrer Sicht für Deutschland …?

Im Januar will die CDU auf einem Bundesparteitag über den neuen CDU-Vorsitzenden abstimmen lassen. Welcher Politiker sollte Ihrer Meinung nach der neue CDU-Parteivorsitzende werden?
Armin Laschet
Friedrich Merz
Norbert Röttgen

Als Kanzlerkandidaten der CDU/CSU zur Bundestagswahl im September sind verschiedene Politiker im Gespräch. Bitte geben Sie für jeden der folgenden Politiker an, ob er ein guter Kanzlerkandidat oder kein guter Kanzlerkandidat der Union wäre.
Armin Laschet
Markus Söder
Friedrich Merz
Norbert Röttgen

Stand: 07.01.2021, 18.00 Uhr