Deutschlandpark

DENK ICH AN DEUTSCHLAND

Deutschlandpark

von Till Müller-Klug

Seit diesem Jahr hat Deutschland ein Heimatministerium. Aber was ist eigentlich dessen Aufgabe? Zum Beispiel ein Themenpark, wo alle sich die ideale Heimat bauen können.

Ein einsames Haus zwischen den Bergen

© Picfair / Jethro Stamps

Für sein „Heimatmuseum – äh –ministerium“ (Zitat Horst Seehofer) wünscht sich der Minister „aktive Heimatpflege vor Ort“. So beschließt ein diensteifriger Staatssekretär die Einrichtung des „Deutschlandparks“ in einer stillgelegten Braunkohlegrube: Eine Art Miniatur-Deutschland, wo all die unzufriedenen Heimathörigen ihre Wut mit Spaten und Maurerkelle ausschwitzen und sich selbst eine vorbildliche Heimat erbauen können. Traditionen pflegen und den rechten Rand im Blick behalten – Heimat braucht schließlich auch Heimatschutz. Die ersten Siedler im Deutschlandpark sind eine Gruppe Reichsbürger, die das deutsche Kaiserreich wiedererstehen lassen. Bald sollen aber auch andere Splittergruppen der Gesellschaft im Deutschlandpark heimisch werden - denn ist es nicht erklärter Zweck des Heimatministeriums, die Menschen wieder zusammenzuführen und die Polarisierung zu überwinden? Kann in Miniaturformat gelingen, was im Großen scheitert?

von Till Müller-Klug
Regie: Annette Kurth
Produktion: WDR 2018
Redaktion: Isabel Platthaus

Stand: 14.11.2018, 15.00 Uhr