Der unglaubliche Mr. Hardman - Ein Pionier und sein Antenna Theater

WDR 3 Kulturfeature

Der unglaubliche Mr. Hardman - Ein Pionier und sein Antenna Theater

Ob Janet Cardiff, Ligna oder Rimini Protokoll, audio- und visuelle Medien in Installationen oder im performativen Theater sind heute im Mainstream angekommen. In Deutschland so gut wie unbekannt ist aber der Pionier auf diesem Feld: der Amerikaner Chris Hardman.

Landendes Flugzeug im Sonnenuntergang

© imago

1982 saß Chris Hardman, bildender Künstler und Theatermacher, in einem Flugzeug auf dem Weg nach Europa. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte er einen Walkman dabei. Die Technik war damals vollkommen neu. Während das Flugzeug in die Wolken durchstartete, lauschte Hardman mit seinen Kopfhörern Wagners Walkürenritt. Dabei stellte er fest, wie sein Gehirn die Musik und das startende Flugzeug synchronisierte. Das war der Beginn von Hardmans „Walkmanologies“, einer Art interaktivem Radiotheater. Daraus entstanden bis heute über 30 verblüffende und irritierende Theaterinszenierungen und Installationen, in denen die Zuschauer virtuelle wie reale Räume betreten können, sich die Rollen von Schauspielern und Publikum auflösen und die Beobachter zu Darstellern ihrer eigenen Inszenierungen werden. Als quasi kommerzielles Nebenprodukt dieser Theaterexperimente entstand die „Mutter aller Audiotouren“, die Alcatraz Cellhouse Tour.

Stand: 11.05.2017, 09.00 Uhr