WDR 3 Hörspiel „Screener“ für Hörspielpreis der Kriegsblinden nominiert

v.l.n.r.Kollege 1 (Moritz Führmann) und Felix (Andreas Helgi Schmid) im Studio.
© WDR/Sibylle Anneck

„Screener“ erzählt von einem jungen Mann, der als sogenannter Content Reviewer unangemessene Videos aus dem Internet filtert. Tag für Tag sortiert er die Bilder aus, die niemand sonst sehen soll – Gewalt, Pornographie, Erniedrigung. Was passiert, wenn man all das, was in der Welt und vor der Kamera geschieht, auch ansehen muss? Mit subtilen akustischen Mitteln vermittelt Lucas Derycke die Erfahrung visueller Überwältigung und emotionaler Überforderung. Er macht hörbar, was nicht sichtbar ist: Die schleichende Veränderung und Versehrung im Innern eines Menschen.

Die Jury befand: „Beglückend, wenn Hörspielproduzenten das Mikrophon als Makroobjektiv begreifen und einmal ganz nah rangehen. An die Menschen, ihre Gedanken und Gefühle und auch an die Zeit, in der sie leben. Was tun mit der Welle an Gewaltdarstellung, die [im Internet] über uns hereinbricht? […] Ein akustisch beeindruckendes und inhaltlich intensives Hörspiel zu einer brennenden Frage unserer Zeit.“

Der Gewinner des Hörspielpreises der Kriegsblinden wird am 9. Mai bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 17. Mai in Köln statt.

Das Hörspiel wurde genau ein Jahr zuvor, am 17. Mai 2016, im Kulturradio WDR 3 erstgesendet. Die Dramaturgie hatte Hannah Georgi.