Die Römer vom Rhein – Leben in Köln

Die Römer vom Rhein – Leben in Köln

Römer

Die wohlhabende Augenärztin (ja, auch das gab es damals schon) Tullia und den germanischen Hilfssoldaten Lucius.
© WDR/Story House Productions/Gatis Indr vics

Wieviel Rom steckt in Köln? „Die Römer vom Rhein“ begibt sich auf eine spannende Zeitreise in das antike Köln. Wie haben die Menschen damals, während Kölns erster Blütezeit um das Jahr 150, gelebt? Wie sah ihr Alltag aus? Auf dieser Spurensuche entdeckt der Film die moderne Rheinmetropole neu. Und überrascht: Vieles, was die Menschen am heutigen Köln lieben und schätzen, ist den Römern zu verdanken.

Denn vor 2000 Jahren bauten die Römer dort, wo jetzt ungefähr die Kölner Altstadt liegt, ihre Colonia. Eine Planstadt, in der binnen weniger Jahrzehnte 20.000 Menschen lebten – damals die größte Stadt nördlich der Alpen. Mit Badehäusern, Märkten und einer Frischwasserversorgung. Man brachte den Obst- und Weinanbau ins Rheinland, importierte Gewürze und ließ es sich gut gehen. Wer es sich leisten konnte, war sehr auf sein Äußeres bedacht, Ägypterkönigin Kleopatra galt mit ihren ausdrucksstarken Konturen damals als Stilikone. Aber auch blonde Echthaarperücken waren der letzte Schrei unter wohlhabenderen Römerinnen.

Germanen dienten den Römern als Hilfssoldaten, am Ende der Dienstzeit belohnt durch das römische Bürgerrecht. Man war offen gegenüber fremden Kulturen und zeigte sich neugierig und tolerant – gerade auch in religiösen Fragen. Und einmal im Jahr wurde kräftig gefeiert, tauschten Herren und Sklaven, Männer und Frauen ihre Rollen und zogen durch die Straßen. Typisch Köln, möchte man sagen.

Die Römer haben für immer ihre Spuren in der Domstadt hinterlassen, und das nicht nur in der ausgeklügelt Stadtplanung. In eindrucksvollen Bildern zeigt die Dokumentation: Besonders der bunte Alltag der Römer prägt Köln bis ins Heute, sind Weltoffenheit und kulturelle Vielfalt römisches Erbe. Vieles, was die Menschen am heutigen Köln lieben und schätzen, ist den Römern zu verdanken.

Der Film begleitet zwei Charaktere, wie sie angesichts historischer Forschung damals in der „Colonia“ typischerweise gelebt haben könnten, in ihrem römischen Alltag: Tullia, eine wohlhabende und junge Augenärztin (ja, auch das gab es damals schon) und Lucius, einen germanischen Hilfssoldaten, eigentlich aber ein gelernter Schmied. Im römischen Heer bestimmen Kampftraining und Bauarbeiten seinen Tagesablauf. Als kurz vor einem römischen Volksfest die Wasserversorgung zusammenbricht, kommt seine Chance. Aber auch Tullia, die mit einem umfangreichen Beautyprogramm in den Tag startet, wird mit einer großen Aufgabe konfrontiert: Die Mutter des Statthalters ist an Grauem Star erkrankt. Tullia soll sie die riskante Operation vornehmen. Für Tulia die Chance, sich einen Namen in der „Colonia“ zu machen.

Redaktion: Thomas Kamp und Christiane Hinz

Stand: 24.10.2019, 12.30 Uhr