Offenbachs teuflische Galoppaden

WDR 3 Musikporträt

Offenbachs teuflische Galoppaden

von Michael Struck-Schloen

2019 feiern wir den 200. Geburtstag des großen Komponisten und einflussreichen Theaterdirektors Jacques Offenbach, der in seiner Jugend den Kölner Straßenkarneval, parodistisches Volkstheater und die jüdische Musikpraxis in der Synagoge kennengelernt hatte.

Plakat: Jaques Offenbach, Orpheus in der Unterwelt

© Entwurf: Jules Chéret (1836 1932). Paris, Bibliothèque Nationale / akg-images

Als Jacob Offenbach 1833 von Köln nach Paris kam, regierte in Frankreich der Bürgerkönig Louis-Philippe, der adlige Salon bestimmte die Kultur, und die Hauptstadt hatte noch ihr mittelalterliches Straßenbild. Als "Jacques" Offenbach 1880 starb, hatte Frankreich einen vergnügungssüchtigen Kaiser und einen demütigenden Krieg mit Deutschland überstanden, Paris war vollständig modernisiert und von prachtvollen Boulevards durchzogen. Auch das Theaterleben hatte Offenbach mit seinen großen Erfolgen "Orpheus in der Unterwelt", "Die schöne Helena" oder "Pariser Leben" umgekrempelt.

Dabei war er nicht nur ein genialer Theatermann, sondern als Jude und Wanderer zwischen den deutsch-französischen Welten der Tanzmeister einer Epoche, die ihre lichten, aber auch teuflischen Momente hatte – Offenbach hat sich auf beides gestürzt. Eine Hommage zu seinem 200. Geburtstag

Ausstrahlung am 1. Januar 2019
Von Michael Struck-Schloen
Redaktion: Andrea Zschunke
Produktion: WDR 2018

Stand: 27.12.2018, 12.30 Uhr